Im Haus am Großen Hirschgraben wurde Johann Wolfgang von Goethe am 28. August 1749 geboren. Glaubt man dem Dichter selbst, kam er um Punkt zwölf Uhr mittags zur Welt – zumindest schrieb er es so in einem Entwurf für „Dichtung und Wahrheit“. Das Dokument ist eines der Exponate, die heute im Goethe-Haus zu sehen sind. In diesem großen Bürgerhaus spielte der später Universalgelehrte als Vierjähriger mit dem Puppentheater, das ihm seine Großmutter schenkte und das heute ebenfalls Teil der Ausstellung ist. Später schrieb er hier die Urfassung des „Faust“ und den „Götz von Berlichingen“. Auf einen Schlag berühmt machten ihn 1775 „Die Leiden des junge Werther“, nur ein Jahr später folgte Goethe, gerade 26 Jahre alt, der Einladung nach Weimar und ließ seine Heimatstadt hinter sich. Die ehrt ihren großen Sohn, wo sie nur kann. Das im Krieg zerstörte Geburtshaus wurde schon 1951 originalgetreu rekonstruiert, heute führt dich der Rundgang hier durch Küche, Esszimmer, Musikzimmer und Beletage. Du bekommst ein Gefühl für Goethes Lebenswelt und kannst dir einen Eindruck davon machen, wie er in diesem Haus Weltliteratur schuf – am liebsten an einem Stehpult, wie es heute in seinem Zimmer zu sehen ist.
