Vortrag
Lesung mit Hilmar Klute
Stadtmuseum Groß-Gerau
Stadtmuseum Groß-Gerau
,
64521 Groß-Gerau
Veranstaltungsdetails
Hilmar Klute hat ein literarisches Debüt geschrieben, in dem es vor Sätzen, die man am liebsten wieder und wieder lesen würde, nur so wimmelt. Klutes Sprache steckt voll eigentümlich-wunderbarer Wendungen, verblüffender und doch treffender Vergleiche, sie ist atmosphärisch und sehr, sehr dicht. Und sie macht aus der Romanhandlung um einen jungen Mann, den es aus dem offensichtlichen Irrsinn einer Demenzstation in den kulturell verbrämten Wahnsinn des Literaturbetriebs spült, der aber das echte, eigentlich Leben sucht und der sich existentiellen Fragen stellt, ein grandioses Leseerlebnis. Jener Volker Winterberg arbeitet Mitte der achtziger Jahre im Ruhrgebiet als Zivildienstleistender in einem Seniorenheim mit Demenzkranken. Eigentlich aber träumt er davon, ein Dichter zu werden wie der von ihm verehrte Peter Rühmkorf und die Leute von der Gruppe 47, träumt davon, die essenziellen Momente des Lebens zu finden und literarisch festzunageln. Doch vorläufig muss er noch Tag für Tag seine Alten betreuen, ein Knochenjob, der deutlich mehr fundamentalexistenzielle Szenen mit sich bringt, als Winterberg verkraften kann. Seine Freizeit verbringt der Jungbohémien trinkend, rauchend und immer nach der richtigen Formulierung suchend in Kneipen, die Nächte öfter mal in fremden Betten. In Tagträumen trifft er eine ganze Galerie literarischer Helden, klopft ihr Werk und Leben ab nach der richtigen Balance aus Leichtigkeit und Relevanz, nach der großen Frage, worum es im Leben und im Schreiben eigentlich geht.
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von
Groß-Gerau
Angelica Taubel
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