Variszischer Glimmerschiefer
Die seltene Gesteinsformation tritt südlich des Bismarckturms zutage.
Beschreibung
Der variszische Glimmerschiefer ist Zeuge einer wortwörtlich bewegenden Geschichte. Vor 500 Millionen Jahren war das Gestein noch weicher Ton am Grunde eines Meeres. Vor etwa 500 Millionen Jahren kam es dann an dieser Stelle zum Zusammenprall zweier Kontinentalplatten - Laurasia und Gondwana. Das Meer, welches sie einst trennte, verschwand und aus den zusammengeschobenen Landmassen und dem Meeresboden erhob sich ein Gebirge, das variszische Gebirge.
Durch das Zusammentreffen der Platten wirkten enorme Kräfte auf die Gesteinsschichten. Teile von ihnen wichen in die Tiefe aus und waren dort sehr hohem Druck und hohen Temperaturen ausgesetzt. Dadurch entstanden neue Minerale, welche sich senkrecht zur Druckrichtung einregelten. So entstand die Paralleltextur des Gesteins, die heute zu sehen ist. Die Minerale sind als glänzende, schwarzbraune Plättchen bzw. Glimmer zu erkennen und geben dem Gestein seinen Namen Glimmerschiefer.
Durch Wind und Regen wurde das Gebirge über Jahrmillionen abgetragen. Die Gesteinsschichten, die einst tief unten verborgen lagen, kamen zum Vorschein. Die Schichten, die an dieser Stelle zu sehen sind, lagen vormals 15 km unter der Erdoberfläche.
Der Name variszisches Gebirge, welches das beim Zusammenstoß der Ur-Kontinente entstandene Gebirge bezeichnet, wurde nach den Variskern benannt, einem germanischen Volksstamm, der im nordöstlichen Bayern lebte, wo Geologen zum ersten Mal die Reste des Gebirges untersuchten.
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