Inspiriert vom Werk Christian Schads verwandelt der Konzeptkünstler und Schattenforscher Tim Otto Roth die Kunsthalle Jesuitenkirche auf der Basis von Nachbarschaftsregeln inein Gesamtkunstwerk: Er denkt die ‚Schadographien‘ neu und lässt in denGewölben 3D-Schatten der Kunstfigur Scarbo zum gleichnamigen dritten Satz desKlavierwerks „Gaspard de la Nuit“ von Maurice Ravel tanzen. Ein in Indien nachtraditioneller Handarbeit produziertes Knüpfwerk verdeutlich wie sich ein Musteranhand eines einfachen Algorithmus selbst generieren kann. Ein begehbaresOrnament durchzieht den Raum, in dem die Wasserorgel ‚aura calculata‘ einenmikrotonalen Klangteppich nur durch die Reaktion der Pfeifen auf die Aktivitätihrer Nachbarn webt. Mit den Installationen verleiht der Künstler dem Kalküleine ganz eigene Ästhetik.