Streit:Gier
Veranstaltungsdetails
von Pierre Carlet de Marivaux und Sarah KaneDeutsch con Peter Stein und Marius von Mayenburg
Vier Menschen, weggesperrt, abgesondert von der Gesellschaft, fristen ein Dasein in vollkommener Isolation, bis sie aufeinander losgelassen werden in einer Welt, die ihnen so fremd ist wie sie sich selbst. Das grausame Menschenexperiment aus dem Stück »Der Streit« des französischen Frühaufklärers Marivaux entstand 1744. Über 250 Jahre später nahm die junge britische Autorin Sarah Kane in ihrem Stück »Gier« diese Motive erneut auf. Auch hier kreuzen sich die Wege von vier Menschen, unterwegs durch die eigenen Abgründe, zusammengeführt durch ihre Erfahrung von Verzweiflung, Begehren,Verletzung und Verlust. Der Regisseur Robert Borgmann fügt die beiden Stücke in einer Inszenierung zusammen. Dabei geht er der Frage nach der Konstitution des eigenen Selbst nach, die aus der Begegnung mit dem Anderen, das als außerhalb der Grenzen des Ichs existierend wahrgenommen wird, hervorgeht: Wer bin ich, wenn ich jenem Anderen begegne? Das Theater wird dabei Schauplatz des radikal Fremden, das in der Begegnung an das Innerste unseres Selbst rührt.
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