Heine. ICH REDE VON DER CHOLERA
Epidemische Krisen. Nichts Neues!
Heine berichtet von der Cholera 1832 in Paris. Vom Karneval, bei der die Maskierten blau anlaufen, reihenweise tot umfallen und hektisch in ihren Narrenkostümen beerdigt werden. Von den Verschwörungstheoretikern, die das Volk so in Rage versetzen, dass eine Horde zwei vermeintliche Giftmischer auf offener Straße in Stücke reißt. Von dem Verkehrsstau hunderter Leichenwagen, die keine Zufahrt mehr zum Friedhof finden und deren Kutscher in Streit geraten und sich gegenseitig die Toten aus den Wagen zerren.
Veranstaltungsdetails
HORROR-Szenarien, die Heine uns da in den düstersten Farben und gewohnt bissiger Ironie ausmalt, die einem aber irgendwie bekannt vorkommen oder inzwischen zumindest vorstellbar. Die 200 Jahre, die zwischen uns und Heines Paris liegen, schrumpfen zu einem Zeitmaß von einer Markus-Lanz-Talkrunde bis zur nächsten zusammen. Und die verwirrte Stimmung der Leser*innen oder Fernsehenden ist die gleiche. Nichts Neues!
Heines Cholera-Bericht wird im Dialog stehen mit dem 3. Akt der Oper LA TRAVIATA von Verdi - das todtraurig vertonte Sterbezimmer einer kranken Schönen.
Der Schrecken im Theater soll ja immer auch schön sein und nicht tödlich.
Regie: Michael Weber
Kostüme: Paula Kern
Licht und Ton: Johannes Schmidt
Musikschnitte, Fotos: Rebekka Waitz
Arrangement des „Addio“: Wolfgang Barina
Darsteller*innen:
Hannah Bröder, Jakob Gail, Muawia Harb, Birgit Heuser, Sam Michelson, Willy Praml, Anna Staab
sowie 3 Tenöre aus dem Heinrich-Heine-Chor Frankfurt:
Manuel Campos, Werner Heinz, Herbert Obenland
Weitere Informationen
theaterwillypraml.deTickets
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