Geschichten und Anekdoten rund um den Weiher mit Wolfgang Gottwald
Veranstaltungsdetails
Bald sind es 60 Jahre her, dass die Reste des noch verbliebenden Weiherloches endgültig mit Bauschutt zugeschüttet wurden und der Hochheimer Weiher verschwand. Nur noch die Weiherstraße und die Straße „am Weiher“ weisen auf das Gewässer hin. In der Erinnerung der Menschen, die den idyllischen Weiher noch erlebt haben, wird er jedoch immer bleiben. Das Gelände umschloss die heutigen Straßenzüge Nordenstädter Straße, Alleestraße, Am Weiher und endete etwa in Höhe der Tennisplätze.
Mit einer öffentlichen Führung, die am 5. Mai um 14 Uhr stattfindet, soll an den Weiher, an das Weiherwäldchen und an den Reitplatz gedacht werden. Der Treffpunkt ist diesmal vor dem Spielplatz gegenüber der Turnhalle. Wie der Weiher entstand und warum er versiegte, wie lächerlich sich der SA-Mann Biron am Weiher machte, welchen Krieg die Entenzüchter mit den Fischzüchtern austrugen, welches Haus die Bezeichnung „Kaffeemühle“ hatte, warum das Weiherwäldchen abrupt niedergelegt wurde, wie einige Hochheimer Bauern den Weiher nutzten und was Hochheims Jugendliche mit einem Nagel in der Zeit vor dem Hochheimer Markt veranstalteten, erzählt der Stadtführer Wolfgang Gottwald, der in der Nähe des Weihers aufwuchs. Die Hochheimer Strumpffabrik, die „Waad“ und das Brünnchen werden ebenso beschrieben wie die Baracken für die damals „sozialschwachen“ Mitbürger. 1954 erlebten viele Hochheimer das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft im Turnhallengarten, ein Ereignis, an das sich noch viele Alt-Hochheimer erinnern können.
Ein bisschen Fantasie muss man allerdings für die Führung mitbringen, denn von den beschriebenen Gebäuden, Bäumen, Gewässern usw. ist so gut wie nichts mehr vorhanden. Ergänzend dazu werden jedoch viele historische Fotos rund um den Weiher gezeigt. Vielleicht kann der eine oder andere Teilnehmer an dem Spaziergang seine Erlebnisse von früher rund um den Weiher beisteuern und so mithelfen, dass der Weiher nicht aus dem kollektiven Gedächtnis der Hochheimer Bürger verschwindet. Vielleicht kann die eine oder andere Geschichte nach der Führung am Weinprobierstand vertieft werden.