Displaced Poets – Jiddische Literatur in Deutschland
Displaced Poets: Jiddische Literatur im Nachkriegsdeutschland 1944-1950
Vortrag von Dr. Tamar Lewinsky und Lesung mit Majer Szanckower und Stéphane
Bittoun
Veranstaltungsdetails
Tamar Lewinsky stellt an diesem Abend ein weitgehend unbekanntes Kapitel der jüdischen Literaturgeschichte vor, das unmittelbar nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Europa seinen Anfang nahm: Die jiddische Prosa und Poesie, die in den so-genannten Displaced Persons Camps der US-amerikanischen Besatzungszone entstand.
Diese Camps dienten den jüdischen Überlebenden der Schoa als vorübergehende
Zufluchtsstätten, in denen sie ihre Weiterreise vorbereiten und das traumatische Geschehen in Bildern, Texten und Theaterstücken darstellen und verarbeiten konnten. Von besonderer Bedeutung war dabei die jiddische Sprache und Kultur, die die aus Osteuropa stammenden Displaced Persons miteinander teilten. Die von ihnen verfassten Texte über den Churbn, wie die Schoa damals auf Jiddisch genannt wurde, bezeugen nicht nur den industriellen Massenmord, sondern auch die unterschiedlichen Kriegs- und Verfolgungserfahrungen sowie das Gewahr werden des endgültigen Verlusts von Familie und Heimat. Auf der Grundlage bisher weitgehend unbekannter Quellen beschreibt Tamar Lewinsky die jiddische Kultur und Literatur, die in den Displaced Persons Camps entstand. Sie folgt den Spuren von Schriftstellern und Journalisten, die das gesellschaftliche Lebens der jüdischen Displaced Persons nicht nur in Worte fassten, sondern auch maßgeblich prägten. Ihr Vortrag wird von einer Lesung jiddischer Texte und deren deutschsprachiger Übersetzung begleitet.
Zusätzliche Infos unter:
www.juedischesmuseum.de/
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