Märchenhaftes in Frankfurt Rhein-Main

Hanau als Geburtsstadt der Brüder Grimm und Ausgangspunkt der Deutschen Märchenstraße und das Weltkulturerbe Mittelrheintal als Geburtsort deutscher Sagengestalten – wer hätte gedacht, dass es am Verkehrs- und Finanzknotenpunkt Frankfurt Rhein-Main auch märchenhaft zugehen kann. Die Festspiele in Hanau kann man noch bis zum 26. Juli besuchen und auch sonst ist viel Fantastisches zu sehen.

Frankfurt

Allein in Frankfurt am Main gibt es mehr als zwei Dutzend Kinder- und Jugendbühnen, darunter viele Freie Ensembles, Puppenspieler, Musik- und Tanztheater. Das Spektrum der Stoffe reicht von klassischen Märchen bis zu Bearbeitungen beliebter Kinder- und Jugendbücher. Infos und Spielpläne unter www.frankfurt-kindertheater.de

Das Kinder-und Jugendtheater Frankfurt hat im Titusforum des NordWestZentrums eine feste Bühne. Vom 23. Mai bis 27. Juli zieht es die Theatertruppe wieder in den Volkspark Niddatal mit dem Stück „Wickie und die starken Männer“ (www.kiju-theater.de). Das Titus-Forum im NordWestZentrum ist am 27. und 28. Juni auch Treffpunkt von Freundinnen und Freunden einer märchen- und mangahaften Verkleidungskunst beim CosDay².

Märchenhafte Erzählungen mit – vor knapp 200 Jahren – erzieherischer Absicht zeigt der „Struwwelpeter“ des Arztes Heinrich Hoffmann. Mitten im Frankfurter Westend hat seit 1977 das Struwwelpeter Museum sein Domizil. Sonntags gibt es dort neben Entstehungsgeschichten von Paulinchen und dem Suppenkasper auch Kindertheater zu sehen.

Eine Besonderheit für die ganze Familie bietet die Primus-Linie mit ihren Märchenfrühstücksfahrten auf dem Main. Ab Oktober legen die Schiffe mit dem Dietzenbacher „Theater im Lädchen“ an Bord wieder ab. Die kleinen und großen Fahrgäste sehen drinnen beispielsweise „Hans im Glück“, während am Ufer die Bankhochhäuser vorüberziehen. www.primus-linie.de

Ein Fahrerlebnis auf Schienen plus Märchenstunde bietet der Ebbelwei-Express: Bei Musik, Brezeln und „Ebbelwei“ fährt die historische Straßenbahn ganzjährig durch Sachsenhausen und die Frankfurter Altstadt. Am 28. Juni  und 8. November bekommen die Gäste zusätzlich noch spannende Märchen erzählt – auf Deutsch und Englisch.

Hanau

Sozusagen den Nabel der deutschen Märchenwelten bildet Hanau, die Geburtsstadt der Brüder Grimm. Derzeit locken die 31. Brüder Grimm Festspiele in das überdachte Amphitheater von Schloss Philippsruhe. Sie wollen zeigen, dass Märchen nicht altmodisch sind. In diesem Jahr werden der „Gestiefelte Kater“, „Rumpelstilzchen“ sowie „Hänsel und Gretel“ in einer modernen Fassung als Resultat eines Autorenwettbewerbs aufgeführt. In der Reihe Zeitgenossen der Brüder Grimm wird Friedrich Schillers „Kabale und Liebe“ gezeigt – ein durchaus spannender Krimi zwischen Intrigen und Missverständnissen. www.festspiele.hanau.de

Das historische Museum Hanau Schloss Philippsruhe zeigt übrigens dauerhaft eine kleine aber feine Brüder-Grimm-Abteilung. Auch im Papiertheatermuseum lassen sich unzählige märchenhafte Szenen entdecken. Derzeit mit einer Sonderausstellung „Grimms Märchen im Papiertheater“.

Last but not least folgt von Hanau bis Bremen, vom Main bis zum Meer die Deutsche Märchenstraße den Spuren der Grimms und ihrer Märchen- und Sagengestalten. Von rund 60 Mitgliedsorten ist Steinau an der Straße der nächstgelegene.

Aschaffenburg

Märchenhaftes wird auch am Stadttheater in Aschaffenburg gezeigt. Das Junge Theater zeigt am 14. und 15. Juni "Verflixt und zugenäht", ein Nähmaschinen-Theater mit Papier. Und am 2. und 3. Juli wandert das Junge Theater in den Park Schöntal: Auf der Freilichtbühne am See verspricht der Räuber Hotzenplotz ein besonderes Erlebnis zu werden.

Überhaupt haben es die Aschaffenburger mit den Räubern und den Wäldern des umliegenden Spessarts. So tauchen sie beispielsweise wieder bei den Führungen für Kinder auf: Unter dem Motto „Was tun die 7 Zwerge hinter den 7 Bergen“ erfahren die jungen Besucher demnächst mehr über fiktive Erzählungen und den mystischen Spessart. Ebenfalls mit einer Mischung aus historischer Realität und Märchen kommen die Erlebnis- und Kostümführungen für Erwachsene daher. Etwa auf den Spuren einer mittelalterlichen Magd oder während man der Dienerschaft von 1788 beim Plaudern zuhört. „Lichtgeister und schwarze Schatten“ machen bei einer nächtlichen Stadtführung aufmerksam auf Figuren, die auf hohen Türmen und in stillen Winkeln Wache halten. www.fuehrungsnetz@vhs-aschaffenburg.de

Darmstadt

In Darmstadt bildet das Jugenstil-Ensemble Mathildenhöhe ein Zentrum der Phantasie. Kostümierte Rundgänge mit Dienstbotin Martha führen ins Jahr 1910. Termine sind am 30. August und 13. September. (www.darmstadt-tourismus.de/besuch/stadtfuehrungen)

Darmstadt ist ein Tor zum Odenwald und ein Bestandteil dieser reizvollen Mittelgebirgslandschaft ist das Felsenmeer in Lautertal-Reichenbach. Natürlich ranken sich viele Sagen und Mythen um die Entstehung der heute naturgeschützten Geröllfelder. Kobolde, Riesen und die Felsenmeer-Hexe laden zu Wanderungen ein. Infos: www.felsenmeer.org

Kulturland Rheingau

Quasi auf jedem Rhein-Kilometer gibt es Sagenhaftes zu entdecken, ob Nibelungen, Loreley oder Drachenfelsen. Mit dem Reiseführer in der Hand oder auf dem Smartphone findet man heute noch bizarre Landschaften und sagenhafte Winkel.

Das Kloster Eberbach ist nicht nur ein wunderschön renoviertes Stück Kirchengeschichte und modernes Weingut, in der ehemaligen Zisterzienserabtei kann man bei Führungen auch noch die mystische Atmosphäre der Verfilmung von „Im Namen der Rose“ nachempfinden.

Unweit davon trifft man bei Schloss Johannisberg auf das Denkmal des „Spätlesereiters“ – und erfährt, dass die beliebte Comicfigur ein reales Vorbild 1775 hatte: Bevor die Weinlese begonnen werden durfte, musste ein Bote in Fulda beim Bischof die Erlaubnis einholen. Zum Glück für Genießer verspätete er sich...

Wer am ersten Sonntag im Juli in Eltville am Rhein plötzlich Damen in edlen Seidenroben mit Rüschenhüten sowie Herren mit hohen Zylindern gegenübersteht, muss das nicht auf die gerade genossenen Viertel Wein zurückführen. Vielmehr befindet er sich mitten im Sekt- und Biedermeierfest. Das Rheinufer bildet dafür alljährlich die romantische Kulisse.

Mit zwei spielerischen Kuriositäten kann Rüdesheim am Rhein aufwarten: Das Toy Museum bringt nicht nur Kinderaugen zum Strahlen. Gezeigt werden Eisenbahnen und Spielzeuge, zum Beispiel Dampferschiffe, Autos und Modellflugzeuge der letzten 100 Jahre, Puppen, Kaufläden, traumhafte Karussells sowie eine Eisenbahn-Modellanlage des Mittelrheintals im Stil der 30er bis 50er Jahre.

In Siegfried´s Mechanischem Musikkabinett erwartet die Besucher eine der weltgrößten Sammlungen selbstspielender Musikinstrumente mit gut 350 Exponaten. Führungen sind in 9 Sprachen möglich.

Bingen

Rund um Bingen ranken sich natürlich auch die Sagen des Rheins. Die Geschichte des Mäuseturms etwa hat mit einem herzlosen Erzbischof und seinen hungernden Untertanen zu tun. Mehr darüber und viele Fakten über Kultur und Geschichte erfährt man bei Führungen in Bingen. So kann man auch den Vater Rhein und das Rhein-Nahe-Eck näher kennenlernen sowie anschließend eine rheinhessische Vesper genießen. Und bei einer neuen Kostümführung begibt man sich mit der „Germania“ auf Zeitreise entlang des Kulturufers in Bingen. Mehr Informationen auf www.bingen.de.

Wiesbaden

Der Sage nach entstanden Wiesbadens Täler, Hügel und Thermalquellen durch den Kampf des Riesen Ekko mit einem Drachen. Die Wiesbaden Marketing GmbH bietet dazu einen geführten Stadtrundgang für Kinder unter 10 Jahren. Mehr über diesen und andere spannende Rundgänge unter www.wiesbaden.de/tourismus/stadtfuehrungen-rundfahrten. Wer im wahrsten Wortsinn tiefer in diese verwunschene Landschaft eindringen möchte, kann die Leichtweißhöhle im Nerotal besichtigen. Sie hat ihren Namen vom Wilderer Heinrich Anton Leichtweiß, der sich in den Jahren 1789 bis 1791 hier versteckt hielt. Die Höhle ist vom 15. April bis zum 31. Oktober geöffnet  (Mi 10 - 14 Uhr, Fr 14 - 18 Uhr, So 13 - 18 Uhr).

Jedes Jahr zur Weihnachtszeit feiert ein Weihnachtsmärchen Premiere im Hessischen Staatstheater in Wiesbaden. In diesem Jahr wird „Das doppelte Lottchen“ nach dem Kinderbuch von Erich Kästner präsentiert. Der Vorverkauf startet bereits am 8. Juni. www.staatstheater-wiesbaden.de

Das Galli-Theater zeigt klassisches Märchentheater für Kinder in Deutsch, Englisch und Spanisch. Im Mai stehen zum Beispiel Rotkäppchen, Dornröschen, Das hässliche Entlein und Der Froschkönig auf dem Spielplan. www.galli-wiesbaden.de

Bad Homburg/Taunus

Einige märchenhafte Momente gibt es auch im Taunus. Der erste Termin ist schon eher ein Großereignis, denn beim Märchentag am 19. Juli verwandelt sich das Freilichtmuseum Hessenpark bei Neu-Anspach in eine verwunschene Märchenwelt. Dann locken Theater, Erzählungen, Themenrundgänge und viele Aktionen sowie Mitmachangebote rund um die Geschichten der Brüder Grimm. www.hessenpark.de

Etliche Nummern kleiner bittet die Zooschule im Opel-Zoo in Kronberg im Taunus am 30. Juli von 11 bis 12 Uhr zur Märchenstunde mit Claus Claussen. Der Spaß ist anmeldefrei und kostet nichts zusätzlich zur Eintrittskarte.

Bei den Burgfestspielen Eppstein treffen die Besucher unter anderem auf das Kinder- und Jugendtheater Frankfurt. Das Ensemble führt am 18. Juli „Rapunzel“ auf.

Als Mitmach-Theater für Kinder von 5 bis 7 Jahren ist „Der Froschkönig“ auf der Burg Kronberg am 26. September konzipiert. Die passionierte Erzählerin Inge Freise führt ihre kleinen Zuhörer mitten in das Märchen hinein und lässt sie zum guten Ende weiter spielen.

Wetterau

Die Wasserburg an der Nidda bildet im Sommer die perfekte Kulisse für die überregional bekannten Burgfestspiele Bad Vilbel. In diesem Jahr gibt es explizit ein „Theater für Kinder“ mit vielen tollen Stücken und Workshops. www.kultur-bad-vilbel.de

Hoch über Gedern ist das Kulturhistorische Museum ein Teil des Schlosses. Ein Schwerpunkt sind die Sagen und Märchen der Region. Die Künstlerin Christine Kunz-Bauer hat eine Reihe von Figurenszenen geschaffen, darunter auch die Sage „Wie der Vogelsberg seinen Namen bekam“. www.vulkanstadt.de

Nur fünf Kilometer weiter westlich, an der B275, lädt das private Märchenland Menzel in Hirzenhain-Merkenfritz zu einem Abstecher für die ganze Familie ein. Zu sehen gibt es beim Rundgang liebevoll gestaltete Märchenszenen und ein Tal der Saurier. Eine Westernbahn sowie sonntägliches Puppentheater locken außerdem von Ostern bis zum Ende der Sommerzeit. www.maerchenland-menzel.de

Im größten geschlossenen Jugendstilensemble Europas, in Bad Nauheim, wird Geschichte lebendig. Die Stadt lädt ein zu kostümierten Rundgängen in märchenhafter Kulisse. Besucher können sich auf Spurensuche berühmter Kurgäste und in die Zeit vor 100 Jahren begeben. Die Kaiserin Elisabeth von Österreich verrät in gemütlicher Runde interessante Anekdoten aus ihrem Leben und von ihrem Aufenthalt in der Kurstadt. www.bad-nauheim.de/reiseziel-bad-nauheim.html

Einen märchenhaften Rundgang durch die historische Altstadt können Besucher auf einer der zahlreichen Kostümführungen in Büdingen erleben. Unter dem Motto „Hexenwerk & Hexenwahn“ oder „Kröten, Keiler, Vensterhennen“ erfährt man Spannendes über die geheimnisvollen und sagenumwobenen Orte. www.buedingen.info.

Ob Burg, Türme, Judenbad oder Altstadt – in Friedberg gibt es bei Kostümführungen viel zu entdecken. Das Ritualbad kann bei einer historischen Judenbadführung besichtigt werden, die imposante Burg wird von einem Burggrafen präsentiert und zu nächtlicher Stunde wissen die Nachtwächter viel zu erzählen. www.friedberg-hessen.de

Ein tolles Erlebnis für Gruppen sind auch die buchbaren Schauspielführungen im historischen Gewand und die mittelalterlichen Burgenspiele auf der Burg Münzenberg, dem weithin sichtbaren „Wetterauer Tintenfass“.

Im Juli und August findet in der Keltenwelt am Glauberg die Veranstaltung „Sagen zum Neuentdecken – Kindertheater für Menschen ab 6 Jahre“ statt. Erzählt wird die phantastische Geschichte einer ungleichen Freundschaft. www.keltenwelt-glauberg.de

 Presse-Info Märchenhaftes in Frankfurt Rhein-Main  (pdf - 109,37 kB)