Route Nord

Die Route Nord führt Sie von der Paulskirche in Frankfurt aus über den Friedberger Adolfsturm und Wölfersheim bis nach Butzbach in das dortige Museum und endet am Weidig Haus.

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Paulskirche Frankfurt

Die Route beginnt an der Frankfurter Paulskirche. Diese wurde 1833 eingeweiht und bereits 1848 zum Sitz der ersten deutschen Nationalversammlung, deren Entwürfe das heutige Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland geprägt hat. Die Paulskirche ist somit eines der wichtigsten Symbole und der Schlüsselort unserer demokratischen Tradition, an dem sich konkret veranschaulichen lässt, wie hart errungen unsere demokratischen Freiheitsrechte sind. Durch sie lässt sich das Bewusstsein für den hohen Wert der freiheitlich-demokratischen Grundordnung besonders vermitteln. 

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Adolfsturm Friedberg

Die Burg Friedberg mit dem Adolfsturm ist mit 39.000 Quadratmetern Grundfläche die größte Burg Deutschlands und auch heute noch das markanteste Gebäude Friedbergs. Lange Jahre jedoch gehörte sie nicht einmal zur Stadt. Die Burg wurde vermutlich im Auftrag Kaiser Barbarossas zwischen 1171-1180 von Kuno von Münzenberg gegründet und hatte die Aufgabe die Wetterau und andere zeitgleiche Gründungen vor Feinden zu schützen. Erst im Zuge des Wiener Kongresses wurde sie in das Großherzogtum Hessen-Darmstadt eingegliedert. Eine wichtige Aufgabe wurde der Burg im Vormärz aufgetragen. So wurden dort im Nordteil der Burg, einem ehemaligen Burgmannenhaus der Adelsfamilie von Bellersheim, kurzfristig inhaftierte Revolutionäre untergebracht. Heute ist die Burg frei zugänglich und auch der Adolfsturm kann besichtigt werden. Von dort hat man einen tollen Ausblick über die Weiten der Wetterau. Sie beherbergt außerdem verschiedene öffentliche Einrichtungen wie dem Finanzamt und dem Burggymnasium.

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Wölfersheim

1830 ereigneten sich in Södel, das heute zu Wölfersheim gehört, schreckliche Ereignisse, die auch einer der Gründe gewesen sein sollen, weshalb Georg Büchener die Gesellschaft für Menschenrechte in Gießen gründete. Im Zuge der Julirevolution in Frankreich machten sich rund 2.000 verarmte Bauern, Landarbeiter, Kleinhändler, Mägde und Knechte auf zu einem Protestmarsch von Hanau in die Wetterau. In Södel waren die Ausständigen nicht willkommen und wurden von den Bewohnern angegriffen. Als Soldaten des Großherzogs heraneilten, flüchteten die Protestierenden. Doch die Soldaten richteten sich plötzlich gegen die Bewohner selbst und es kam zu Gefechten, bei denen zwei Södeler ums Leben kamen und weitere schwer verletzt wurden. Heute erinnert eine Gedenktafel auf dem Kirchplatz noch an die schrecklichen Ereignisse.  

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Butzbach

Butzbach liegt in der nördlichen Wetterau zwischen Gießen und Frankfurt und trägt heute den offiziellen Beinamen Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt. Damit erinnert sie an die zentrale Bedeutung, die Ihr in der Demokratiebewegung zu Teil wurde. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts, im sogenannten Vormärz war Butzbach zentraler Ausgangs- und Kulminationspunkt von politischen Bewegungen. Geistiges und organisatorisches Oberhaupt war der langjährige Turner, Lehrer und Freiheitskämpfer Dr. Friedrich Ludwig Weidig (1791-1837). Noch heute sind in Butzbach einige Orte sichtbar an denen er wirkte. 

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Museum Butzbach

Das Museum Butzbach mit dem Stadtarchiv ist der zentrale Ort, um Weidig und seiner Zeit näher zu kommen. Neben dem einzig bekannten Originalportrait sind dort auch andere Stücke ausgestellt, die an den berühmten Bürger der Stadt erinnern. Ein besonderes ist das Hambacher Tuch, ein mit Portraits bekannter Liberaler bedrucktes Erinnerungsstück an das Hambacher Fest. Von diesem gibt es heute nur noch wenige Exemplare. Neben Museum und Stadtarchiv wurde 1986 ein Weidig-Forschungsarchiv eingerichtet, das die früheren Ausgaben revolutionärer Zeitungen aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich macht. 

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Weidig Haus

1791 als Sohn eines Försters im heutigen Langgöns geboren, zog Friedrich Ludwig Weidig im Alter von 12 Jahren mit seiner Familie nach Butzbach. Er studierte Theologie in Gießen und wurde später Konrektor der Städtischen Schule zu Butzbach, wo er mit seinen Schülern neben Schieß- und Fechtunterricht auch gymnastische Übungen machte und später sogar als hessischer Turnervater galt. Bereits als Student hatte sich Weidig auch politisch betätigt und unter anderem nach dem "Blutbad von Södel" 1830 radikalisierte sich sein Denken. Er beteiligte sich an einigen Aktionen und organisierte sie teilweise sogar selbst. Daraufhin kam er in Untersuchungshaft, ohne jedoch dass man ihm etwas nachweisen konnte. Zurück in seinem Haus schrieb er unter dem Pseudonym "Freimund Hesse" vier Ausgaben einer Schrift gegen Beamtenwillkür und Unrecht. Es wurde zum Vorläufer des Hessischen Landboten.  

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